Von Nichtrauchgeboten und dem Bewusstsein der Rücksichtnahme

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Knight
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Von Nichtrauchgeboten und dem Bewusstsein der Rücksichtnahme

Beitrag von Knight »

Auch wenn das Thema mittlerweile sowas von ausgelutscht ist dass man sich darüber ja eigentlich nicht mehr unterhalten mag, so wird doch am Rande immer wieder der eine oder andere Raucher etwas sauer wenn es um die ewig einseitig geführten öffentlichen Diskussionen über das Thema Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen geht: Er fühlt sich missverstanden und für etwas bestraft was er in dieser Form die da so vehement propagiert wird gar nicht ausübt.

Richtig, es geht hier nicht mehr um den Nichtraucherschutz. Es geht um die gegenseitige Rücksichtnahme aufeinander. Rücksichtnahme die der Staat aushebelt da ein Petzverhalten gefördert wird um den "illegalen Raucher" ausfindig machen zu können, denn Inhaber von Gastronomiebereichen werden bei Nichtbeachtung heftigst zur Kasse gebeten wenn da doch mal urplötzlich kontrolliert wird. Dabei will der gemeine Raucher ja noch nicht mal illegal handeln. Er will einfach seine Zigarette zum Bier. Die Zigarette nach dem Sex. Die Zigarette zur Festlichkeit die das Gemeinschaftsgefühl festigt. Die Zigarette draussen vor der Tür.

Aber tut sie es noch - das "Wir" fördern? Wohl eher nein. Der junge Mensch der nicht raucht aber gerne mal zum Alkohol greift wirft sich gerne inbrünstig in die Thematik. "Ja, wenn ich rauche dann muss mein Umfeld doch passiv mitrauchen. Damit Schade ich mein Umfeld. Wenn ich aber Alkohol trinke, dann Schade ich mir höchstens selber". Und guckt dann auch gleich seinen rauchenden Nachbarn etwas anders an. Hm. Ob das so mit dieser Aussage aber stimmt müssen wir mal mit folgender Frage hinterfragen:

Wenn in einer Gemeinschaft voller Nichtraucher jeder ein Bier trinkt aber der eine dieses Gefühl nicht mag, wenn der Alkohol ein wenig von der Kontrolle über seinen eigenen Körper wegnimmt und sich dafür lieber eine Genusszigarette anmacht und seine Cola schlürft. Dieser eine da. Wird der dann nicht auch "komisch angeguckt" ? Oder wenn im Büro Sektausschank ist weil einer Geburtstag hat und ein anderer nimmt sich lieber nen Glas Wasser.

Ja wir stellen uns doch gerne in lustige Glaskästen oder gehen raus vor die Tür, um für die nichtrauchenden Mitbürger eine moderne Kaninchenshow darzustellen, um nicht mit giftigem Rauch anderen Menschen zu Schaden. Aber hey, die Zeiten in denen man noch im Fernsehen rauchende Colts non-stop gesehen hat und wo Rauchen noch "cool" war - die sind vorbei. Es gibt da ganz andere Dinge die noch viel gefährlicher sind. Und dazu zähle ich den Alkohol mitsamt allen seinen (un-)erwünschten Wirkungen die er direkt , aber viel Schlimmer noch: indirekt ausübt.

Promille beim Autofahren: bitte Null komma Null.


Es grüsst,
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Kenshin
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Re: Von Nichtrauchgeboten und dem Bewusstsein der Rücksichtnahme

Beitrag von Kenshin »

Verstehe deine Problematik durchaus, jedoch würde ich wegen eines anderen Problems nicht das eine "beschönigen".
Das wäre dann ja sehr Politiklastig :?

Ich bin überzeugter Nichtraucher und weiß aber aus nächster Nähe, von Familie und auch Freunden, wie schwer das aufhören ist.

Im übrigen bin ich auch für ein Rauchverbot am Steuer, da es sehr häufig passiert, dass gerade diese Leute mit dem Auto und nur einer Hand frei dann größtenteils überfordert sind. Und der für mich noch ärgerlicherere Punkt ist das herausschmeißen der Zigaretten aus dem Fenster. Eine ist mir mal dabei in's Auto geflogen (Cabrio). Hätte denjenigen in dem Moment am liebsten aus dem Auto gezogen...
Ein dritter Punkt ist, das viele im Auto rauchende auf Nichtraucher keine Rücksicht nehmen und großkotzig mit sprüchen wie "dann lauf doch" ankommen. Passiert mir zwar nicht, da ich meist lieber selbst fahre, sehe es aber bei anderen.
Klar ist es das eigene Auto, doch wenn man sich anbietet, jemanden mitzunehmen, sollte man auch Rücksicht nehmen, denn im Auto kann man nicht einfach ein paar Sitzplätze weiterrücken.

So, aber zurück zum eigentlichen Thema...

In erster Linie muss man ja mal sehen wer wem schadet und der Nichtraucher ist dabei nunmal der Unschuldige. Warum sollte dieser also bestraft werden ?
Jedoch wird von der Regierung zur Zeit eine Massenhysterie losgetreten statt alles ruhig und wohlüberlegt zu planen.
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Knight
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Re: Von Nichtrauchgeboten und dem Bewusstsein der Rücksichtnahme

Beitrag von Knight »

Kenshin hat geschrieben:Im übrigen bin ich auch für ein Rauchverbot am Steuer, da es sehr häufig passiert, dass gerade diese Leute mit dem Auto und nur einer Hand frei dann größtenteils überfordert sind. Und der für mich noch ärgerlicherere Punkt ist das herausschmeißen der Zigaretten aus dem Fenster. Eine ist mir mal dabei in's Auto geflogen (Cabrio). Hätte denjenigen in dem Moment am liebsten aus dem Auto gezogen...
Ein dritter Punkt ist, das viele im Auto rauchende auf Nichtraucher keine Rücksicht nehmen und großkotzig mit sprüchen wie "dann lauf doch" ankommen. Passiert mir zwar nicht, da ich meist lieber selbst fahre, sehe es aber bei anderen.
Klar ist es das eigene Auto, doch wenn man sich anbietet, jemanden mitzunehmen, sollte man auch Rücksicht nehmen, denn im Auto kann man nicht einfach ein paar Sitzplätze weiterrücken.

Ich bin mit jedem deiner dieser Sätze absolut d´accord. Ich rauche nicht im Auto weil der nicht abziehende Qualm widerlich ist, erlaube es auch keinem anderem anderen im Auto zu rauchen. Wenn einer ne Kippe aus dem Fenster wirft nervt mich das auch ohne Ende, da ich mich zuerst immer erschrecke - man sieht nur etwas glimmendes auf einen zufliegen. Und wenn jemand unbedingt im Auto meint rauchen zu müssen, so sollte doch wenigstens das Verständnis im Blut liegen dann nicht zu rauchen wenn man andere im Auto hat. Nun, trotzdem haben Zigaretten am Steuer nicht ganz so die verheerende Wirkung wie Alkohol am Steuer :wink:

Aber ich polarisiere absichtlich hier mal gegen den Alkoholgenuss, eben weil es auch noch glorifiziert beworben werden darf und das ganze als Cool dargestellt wird. Weil die öffentlich gefühlte Meinung die ist, das es ein erlaubtes und nicht beinahe schon illegal anzusehendes Genussmittel ist.

Am Besten sind die Arbeitnehmer dran, die zum Rauchen nicht nur raus vor die Tür müssen (so wie ich) sondern auch noch die Stechuhr bedienen und sich auschecken müssen und die Zeit dann netto nacharbeiten müssen. Aber wenn da einer im Office "zur Feier" den Sekt ausbreitet und die Meute da hinrennt wird erst mal ein-, zwei Stunden lang ausgiebig der letzte Dünnschiss der vergangenen Monate breitgetratscht, so dass einen die Ohren bluten. Und wie man dann angeguckt wird wenn man lieber den O-Saft oder Wasser nimmt, siehe oben.
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Re: Von Nichtrauchgeboten und dem Bewusstsein der Rücksichtnahme

Beitrag von Cali »

Der Vergleich hinkt aber,

der Alkohol beeinflußt die Mitmenschen nur indirekt, der Rauch hingegen direkt.
Bei uns im Schwabenländle ist ja schon seit Mitte 2007 das Rauchen verboten und es ist genial.

Du gehst in eine Disco und bekommst frische Luft, deine Augen brennen nicht mehr, keine Brandlöcher, keine Kippenstummel.
Die Bars zu Weihnachten und Silvester: alle in Stuttgart überfüllt aber ohne Rauchschwaden.

Wenn man sich da erst mal wieder gewöhnt hat und dann in ein anderes Bundesland kommt, bekommt man wirklich erst einen Eindruck, wie sehr der Qualm stört.

Wenn sich ein Kerl in der Bar betrinkt, danach heimtorkelt und Frau und Kinder verprügelt, dann ist das natürlich tragisch, aber es beeinflußt mich in dem Moment nicht wirklich, in dem ich in der Bar sitze (solange der Typ sich nicht in die Hose macht), aber ich wäre auch gegen ein striktes Verbot gegen Alkoholleichen (sofort in die Ausnüchterungszelle) in Bars :)

Ich gönne jedem Raucher seine Kippe, aber eben nur, wenn kein anderer Mensch dabei gestört wird.
Hundehalter sind übrigens auch sehr ignorant und wollen ihre Köter nie an die Leine nehmen, wenn Leute vorbeilaufen (habe selber einen und bekomme es immer wieder mit)..
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Re: Von Nichtrauchgeboten und dem Bewusstsein der Rücksichtnahme

Beitrag von Knight »

Jup der Vergleich hinkt stark. So wie es aussieht gelingt es mir in diesem Thread nicht Euch den Kern der Sache deutlich zu machen der mich wirklich beschäftigt, auch wenn natürlich alle Argumente von Euch gegen das Rauchen korrekt sind und ich das auch gar nicht abstreiten, sondern eher noch unterstreichen möchte. Denn auch das von Dir Cali genannte stört mich als RAUCHER!

Vielleicht sollte ich den Kern noch mal mit diesem Satz versuchen hervorzuholen:
Aber ich polarisiere absichtlich hier mal gegen den Alkoholgenuss, eben weil es auch noch glorifiziert beworben werden darf und das ganze als Cool dargestellt wird. Weil die öffentlich gefühlte Meinung die ist, das es ein erlaubtes und nicht beinahe schon illegal anzusehendes Genussmittel ist.

Ich bin RAUCHER! Bist Du TRINKER ? :denken:
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Re: Von Nichtrauchgeboten und dem Bewusstsein der Rücksichtnahme

Beitrag von Kenshin »

Muss dir da 100% Recht geben, heutzutage wird einem durch Werbung, durch die tollen "Halbstarken" und sogar teilweise durch Erwachsene gezeigt, wie toll Alkohol doch wäre, jedoch hab ich mich da nicht angesprochen gefühlt und deinen Kern vielleicht deshalb verpasst ?
Mein Alkoholkonsum beschränkt sich derart, dass ich doof angeguckt werde, wenn ich mal was alkoholisches trinke :)

Wenn ich mal gut dabei bin, trink ich 1 mal im Monat mal nen paar Gläschen Sake, Ume-Pflaumenwein, paar Pinnchen Ouzo oder ein paar Cocktails, meist kann man aber schon auf 1 mal alle 6 Monate ausgehen.

Die meisten trinken Alkohol, um besoffen zu sein, ich sehe Alkohol als Genussmittel, mehr nicht.
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Cali
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Re: Von Nichtrauchgeboten und dem Bewusstsein der Rücksichtnahme

Beitrag von Cali »

denkt an Filme wie Demolition Man, wo alle Laster gesetzlich verboten sind ;)

Die Politik und der durchschnittliche, scheißblöde Deutsche (Sorry, aber denkt an die BILD Auflagen, an Magazine wie Taff oder Explodiert) braucht immer einen Sündenbock, damit alle schön beschäftigt und kleingeistig bleiben.

Einmal sind es Alkopops, die verteufelt werden, Werbung wird verboten, Verkauf erst ab 18 und Extra Steuern und schon sind die Dinger von der Bildfläche,

dann ist es Acrymalid, der krebserregende Stoff, der in L wie Lebkuchen bis P wie Pommes vorkommt.
Gestern erst habe ich über neue Studien gelesen, die eine krebserzeugende Wirkung nicht bestätigen konnten.

Rußfilter bzw. Dieselstinker allgemein,
Umweltplakette für Autos, um Fahrer alter Schlitten zum Kauf einer neuen Karosse zu bewegen,
normale Glühbirnen,
Flatrate Saufen und eben Rauchen derzeit.


Auf Rauchen und Alkohol gibt es ja saftige Steuern, die die Staatskasse unbedingt braucht.
Stellt euch vor, es hören morgen alle damit auf, das würde die ganze Wirtschaft gefährden.

Alkohol hat zudem weitere Vorteile gegenüber dem Rauchen: Es macht mit der Zeit dumm, es regt zum Konsum an,
Raucher dagegen stinken nur andere zu, verändern aber nicht ihre Persönlichkeit.

Das ist jetzt auch bewußt ein wenig überzogen dargestellt, aber ein bißchen was ist dran

Was aber nicht von der Hand zu weisen ist: Durch die fehlende mediale Präsenz des Rauchens gibt es stetig weniger neue Raucher und dass ist doch eine positive Entwicklung.
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Re: Von Nichtrauchgeboten und dem Bewusstsein der Rücksichtnahme

Beitrag von DragonSlayer »

Ich muss sagen, ich finde es angenehm, im Restaurant sitzen zu können und mein Essen ohne den Beigeschmack von Tabak genießen zu können.
Dazu ein paar Cocktails und der Abend ist fast perfekt! Natürlich wird danach nicht mehr gefahren. 0,0 Promille ftw!
Mein Eltern rauchen beide. Mein Vater sieht das ganze nicht so eng wie meine Mutter.
Meine Mutter beschwert sich am laufenden Band über das Rauchverbot und lacht jedes Mal auf neue gehässig, wenn Sie stolz nach Hause kommt und erzählt, sie hätte im Restaurant im Nebenzimmer rauchen dürfen. Außerdem sei es diskriminierend, dass Raucher dadurch eingeschränkt wären.
Komisch, dass es davor nicht den Nichtrauchern gegenüber diskriminierend war, als sie noch zusammen mit den Rauchern das Essen genießen mussten...

Meiner Meinung nach sollte das Rauchverbot nocht strenger werden.
Wenn ich bei meinem Lieblingsmexikaner essen gehe, muss ich am Eingang erst einmal an 5-7 Rauchern, die auf einer Fläche von ca. 3m² Rauchen, als gäbe es kein Morgen, vorbei. Das selbe Spiel, wenn ich das Restaurant verlasse, oder am Hinterausgang auf die Toilette möchte. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man es als Raucher nicht einmal ein paar Stunden ohne eine verdammte Zigarette aushalten kann. Das ist meines Erachtens nach erbärmlich.
Ich bin überzeugt, dass der Größte Teil der Nikotinsucht vom Menschen selbst ausgeht. Wenn einem die mentale Festigkeit zum aufhören fehlt, wird Nikotin als Sündenbock hervorgezogen. Wer wirklich aufhören möchte, könnte es jederzeit tun. Es ist nur ein Gewohnheit, eine Routine, die man loswerden muss.

Und mal ehrlich... Was solle bitteschön die Zigarette nach dem Essen? Wieso essen Leute ein leckeres Schnitzel für 10€, wenn sie danach sowieso nurnoch Tabak schmecken können? Dazu hätte auch eine Currywurst für 2€ gereicht. Es kommt letztendlich auf's Selbe heraus...
Knight hat geschrieben:Nun, trotzdem haben Zigaretten am Steuer nicht ganz so die verheerende Wirkung wie Alkohol am Steuer
Ich möchte nicht direkt auf dieses Zitat eingehen, sondern Zigaretten am Steuer eher mit dem Szenario Handy am Steuer vergleichen.
Meiner Meinung nach ist es ungefährlicher am Steuer zu telefonieren, als am Steuer zu rauchen... Letzteres ist jedoch nicht verboten.
Ich muss mein Handy nicht alle 20 Sekunden abaschen.
Ausserdem besteht nicht die Chance beim Schalten dem Beifahrer ein Loch in die Hose zu brennen... Wenn ich telefoniere, bin ich auch nicht stärker abgelenkt, als würde ich mit einem Beifahrer reden.
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Re: Von Nichtrauchgeboten und dem Bewusstsein der Rücksichtnahme

Beitrag von Cali »

Wenn jemand wirklich aufhören will, wird er es auch schaffen nur wollen die meisten ja gar nicht aufhören und sehen das Rauchen nicht als krankmachende Sucht sondern als Genußmittel an (was es ja auch früher ohne Zusatzstoffe mal war).


Handy am Steuer, Zigarette am Steuer, Müdigkeit, Gedanken an die neue sexy Kollegin am Steuer oder das Autoradio oder
Navi zu bedienen birgt immer ein Risiko.
Wenn man bedenkt, dass jeder Volltrottel auf der Welt einen Führerschein bekommen kann wundern mich die vielen Verkehrsopfer nicht mehr.

Im eigenen Auto sollte aber jeder frei machen dürfen, was er will. Ein motorisch behinderter oder reaktionsschwacher Fahrer wird mit oder ohne Zigarette oder Ipod am Steuer immer eine höhere Unfallgefahr verursachen.


@Panther:
Kommt soweit auf das Gleiche heraus:

http://de.wikipedia.org/wiki/Neid
http://de.wikipedia.org/wiki/Neid hat geschrieben:Unter Neid versteht man das ethisch vorwerfbare, gefühlsmäßige (emotionale) Verübeln der Besserstellung konkreter Anderer. Ähnlich, aber ungebräuchlicher ist der Begriff Missgunst. Fehlt es am ethischen Vorwurf, spricht man auch von Unbehagen gegenüber Überlegenheit, die man selber gerne hätte und nicht zu erreichen vermag. Will man Neid rechtfertigen, so ist eher von einem Streben nach Gleichheit die Rede. Wie andere Gefühle auch, hat der Neid Vorteile für den, der ihn hegt.

Das Gegenteil des Neides ist die Gunst [...]

Es werden folgende Ãœberlegungen vertreten:

1. „Neid“ begünstige insbesondere die Entstehung von Ehrgeiz, um durch eigene Anstrengungen und eigenen Erfolg mit dem „Beneideten“ gleichzuziehen. Dieser positive Wettbewerb erhöhe die Überlebenschancen.
2. Neid begünstige die Entwicklung von Fairness in einer Gruppe, weil er die Empfindlichkeit für Ungleichheiten innerhalb der Gruppe steigere, damit den Gerechtigkeitssinn [umstritten]. Fairness in einer Gruppe verhindere unnötige Streitereien und daraus folgende Verletzungen. Dadurch erhöhe sich die Überlebenschanche der gesamten Gruppe.

Der Psychoanalytiker Rolf Haubl unterscheidet zwischen dem negativen feindselig-schädigenden und depressiv-lähmenden sowie dem positiven ehrgeizig-stimulierenden und empört-rechtenden Neid, der das Gerechtigkeitsgefühl anregt und auf Veränderung drängt.

Punkt 2 ist also wie ich im letzten Beitrag geschrieben habe, eine hilfreiche Emotion.
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Re: Von Nichtrauchgeboten und dem Bewusstsein der Rücksichtnahme

Beitrag von Knight »

Ich sehe das insbesondere im Bezug auf das Nichtrauchen nicht unbedingt so, dass hierzulande für das was nicht Gemeinschaftskonform ist (oder sein soll) ein Sündenbock gesucht wird und sich dann der "Schuldige" kusch kusch in die Ecke verdrücken muss. Hier ist es wirklich so dass Du ein anderer Mensch bist wenn Du sagst Du bist Raucher (egal wie viel du rauchst), manche Leute gehen wirklich so weit Raucher zu diskriminieren und sei es nur die kleine Bemerkung oder Geste im Vorbeigehen, und so geschieht es dann auch wie DS von seiner Mom berichtet, dass da mancher bewusst sich dann dagegen stellt.

Bei uns vor der Firmenhaupteingangstür steht draussen ein grosser Ascher, und der liegt auch häufig umgekippt mit all den Stummeln auf dem Boden. Das sieht wirklich widerlich aus und da fühlt sich dann auch keiner Zuständig die wegzuräumen, so dass dann durchaus mal nen halber Tag vergeht bis sich der Hausmeister dann doch erbarmt die zu entfernen und da sauberzumachen. Und in einem halben Tag gehen viele Leute da durch (aktuell 5 Firmen im Gebäude) - Kunden, Partner und Hersteller inklusive. Da fragt man sich warum es Leute gibt die es so sehr darauf anlegen und sich damit ja auch indirekt selber schädigen, was die erlebt haben müssen um so zu überreagieren.

Ich habe meinen Tabakkonsum vor 3 Jahren so reduziert, dass ich mittlerweile mit einer Schachtel in der Woche lockerst auskomme. Mal etwas mehr mal etwas weniger, auch stressbedingt abhängig, oder wenn ich ein richtig spannendes Game spiel - oder wenn ich mich ermüdet und nicht so fit fühle wird mal tagelang gar nicht geraucht. Ich rauche, weil es mir Spaß macht und daher kann ich auch weniger rauchen. In guten Zeiten schmeckt ne Ziggi richtig lecker, und in weniger guten übelst kacke. Das Suchtgefühl habe ich schon lange nicht mehr.

Und ich denke dieser Typ Raucher wie ich wird immer häufiger, entsprechende Entwicklungen sehe ich in meinem Bekanntenkreis und auch auf der Arbeit. Die Leute nehmen dann schon immer mehr Rücksicht auf die Nichtraucher, sie können es ja auch nachvollziehen dass man damit passiv Menschen schadet. Aber nein, stattdessen wird das ganze in der Öffentlichkeit weiter durch den Fleischwolf gedreht und der gemeine Raucher ob seiner Sucht dämonisiert. Ein Bewusstsein der gegenseitigen Rücksichtnahme existiert hier gar nicht.

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