Bundestrainersuche (Fußball/Deutschland)
Verfasst: 21 Jul 2004, 20:47
Aktuell im Angebot: Jürgen Klinsmann!
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Nach den Gerüchten um Lothar Matthäus, Guus Hiddink, Morten Olsen und Winfried Schäfer jetzt auf einmal Jürgen Klinsmann. Kann er das? Packt er das? Wer kann's besser?Klinsmann soll der Nationalelf Beine machen
Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" soll Jürgen Klinsmann Cheftrainer der deutschen Nationalmannschaft und damit Nachfolger von Rudi Völler werden. Wie das Blatt in seiner Donnerstag-Ausgabe berichtet, plant der DFB außerdem mit Oliver Bierhoff als Manager und Holger Osieck als Co-Trainer des Auswahlteams. Zu dieser Lösung habe Klinsmann dem DFB seine Zusage gegeben. Auch der Sport Informationsdienst geht von dieser Variante aus. Eine offizielle Bestätigung des Deutschen Fußball-Bundes oder von Klinsmann gibt es nicht.
Klinsmann bestätigt: Angebot angenommen
Fakt ist, dass Jürgen Klinsmann das Angebot des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) angenommen hat, künftig eine bedeutende Rolle bei der Führung der Nationalmannschaft zu spielen, in welcher Rolle auch immer. "Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass ich dem DFB helfe, unabhängig von der Funktion", sagte der frühere Nationalspieler. "Ich habe der Nationalmannschaft und dem DFB viel zu verdanken, die Nationalmannschaft war für mich immer wie eine zweite Familie. Vor allem in der Zeit, in der ich im Ausland gespielt habe." Die bevorstehende WM 2006 bezeichnete Klinsmann als "die wichtigste Sportveranstaltung in den nächsten 40 Jahren in Deutschland".
Auch für den Bundestrainerposten qualifiziert
Der 108-malige Nationalspieler und Mitglied der Weltmeister-Mannschaft von 1990 hatte 2000 mit Matthias Sammer und anderen "verdienten Nationalspielern" die Prüfung als Fußball-Lehrer erfolgreich abgelegt. Er könnte also Bundestrainer werden, und müsste nicht wie Völler ohne Trainerlizenz behelfsmäßig als Teamchef agieren.
Die Gespräche werden fortgesetzt
Klinsmann reagierte mit der Bestätigung des Angebots auf die DFB-Information, wonach er sich am Dienstag in New York mit DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt getroffen habe. "Wir hatten in New York fünf Stunden lang ein konstruktives und offenes Gespräch, in dem die Situation der deutschen Nationalmannschaft analysiert wurde. Ich habe dabei nochmals meine Bereitschaft erklärt, aktiv bei der Gestaltung und der Umsetzung neuer Strukturen mitzuarbeiten", sagte Klinsmann. "Wir haben vereinbart, die Gespräche fortzusetzen."
Noch keine Details bekannt
Die vierköpfige Trainerfindungs-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit Mayer-Vorfelder, Schmidt, Franz Beckenbauer und DFL-Chef Werner Hackmann war heute zum dritten Mal in Frankfurt am Main zusammengetroffen. Einzelheiten über die Verabredungen und die Position, die Klinsmann bei der Bildung der Nationalmannschaft für eine erfolgreiche WM 2006 in Deutschland zugedacht ist, wurden vom DFB zunächst nicht bekannt gegeben.
DFB an einer "zügigen" Lösung der Trainerfrage interessiert
Man wolle "die Verhandlungen zur Nachfolge von Teamchef Rudi Völler und Bundestrainer Michael Skibbe zügig zu einem Ende bringen", ließ Stenger lediglich verlauten. Doch allein die Tatsache, dass der DFB das Treffen in New York öffentlich machte, weist auf ein mögliches Engagement Klinsmanns hin. Nach den Absagen von Ottmar Hitzfeld und Otto Rehhagel galten die beiden Ausländer Guus Hiddink (Niederlande) und Morten Olsen (Dänemark) als aussichtsreichste Trainer-Kandidaten.
Der DFB holt seinen Kritiker ins Boot
Sollte Klinsmann den Cheftrainer-Posten bekommen, wäre dies eine Parallele zu Rudi Völler. Der populäre frühere Nationalspieler und Torjäger wurde 2000 als damalige Verlegenheitslösung zum Verantwortlichen der Nationalelf berufen und gewann Anerkennung und Profil. Der in Los Angeles lebende Klinsmann hatte sich nach dem Scheitern der deutschen Nationalmannschaft bei der EM in Portugal und Völlers Rücktritt als heftigster Kritiker des DFB hervorgetan. "Das Bild, das der DFB abgibt, ist einfach jämmerlich", hatte der 39-Jährige geäußert und die Schaffung eines Manager-Postens gefordert. "Im Prinzip muss man den ganzen Laden auseinander nehmen."
Klinsmann: "Dinge knallhart diskutieren"
Angesprochen auf seine eigenen Ambitionen, hatte Klinsmann ausweichend geantwortet. "Der ein oder andere Querdenker von außen, DFB-Verantwortliche und die besten Leute der Liga sollten sich an einen Tisch setzen und die Dinge knallhart durchdiskutieren." Erst danach "baut man die Strukturen, für die man sich die passenden Leute sucht". Dieser Aufforderung ist die DFB-Spitze nun offenbar nachgekommen.
Spricht der gemeinsame Sponsor für Klinsmann?
Klinsmann ist als Adidas-Repräsentant tätig. Der Sportartikel-Hersteller aus Herzogenaurach ist seit Jahrzehnten auch erster Sponsor der Nationalmannschaft. Seit Ende seiner Karriere 1998 lebt der gebürtige Schwabe mit seiner Familie in Los Angeles und hatte sich seitdem vom deutschen Fußball weit entfernt. Er kümmerte sich in einer von ihm 1995 gegründeten Stiftung für benachteiligte Kinder und Jugendliche.
Höhepunkte in "Klinsis" Karriere
Höhepunkt seiner Laufbahn waren die Titelgewinne bei der WM 1990 in Italien und bei der EM 1996 in England, wo er das Team als Kapitän anführte. In der Bundesliga spielte er für den VfB Stuttgart (1984- 89) und Bayern München (1995-97). Im Ausland war der weltgewandte Schwabe für Inter Mailand (1998-92), AS Monaco (1992-94), Tottenham Hotspurs (1994-95, 1998) und Sampdoria Genua (1997) aktiv.
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