[24.12.03 - 20:15 Uhr - RTL II]
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Um einen tödlichen Fluch zu brechen, unter dem er leidet, reist der junge Krieger Ashitaka in das ferne Land des Tatara-Clans. Hier gerät er zwischen die Fronten eines erbitterten Krieges, den die industriegläubigen Menschen sich mit den wilden Naturgottheiten liefern…
Der junge Ashitaka ist der letzte Krieger des langsam aussterbenden Emishi-Clans im Norden Japans. Um sein Dorf zu retten, soll er ein furchterregendes Monster töten, von dem die Menschen sich bedroht fühlen. Erst als er die Kreatur, die einem gigantischen wilden Eber gleicht, niederstreckt, erfährt er, dass es sich dabei um den Schutzgeist des Waldes handelte. Und nun befällt Ashitaka ein tödlicher Fluch. Um das Geheimnis dieses Fluches aufzudecken und ihn zu bannen, bevor er ihn tötet, macht Ashitaka sich auf die Reise zum Tatara-Clan. Hier trifft er deren stolze Anführerin Lady Eboshi, die eine Eisenhütte leitet und darum den heiligen Wald ringsum abholzen will. Darin sehen Wolfsgöttin Moro und die wilde, unter Wölfen aufgewachsene San, Prinzessin Mononoke genannt, einen schlimmen Frevel. Also herrscht zwischen den Naturgöttern und den Menschen ein erbitterter Krieg – und Ashitaka gerät zwischen die Fronten…
„Zeichnerisch wie erzählerisch herausragender Zeichentrickfilm, der die Tradition japanischer Animés weiterentwickelt, ohne sich auf ein plakatives Gut-und-Böse-Schema festzulegen“ (filmdienst).
Cinema.de bezeichnet „Prinzessin Mononoke“ als „tricktechnisch grandioses Animé-Epos von Manga-Gott Hayao Miyazaki“.
„Prinzessin Mononoke“ spielt im Japan der Muramachi Ära (1392-1573). Eine Zeit des Auf- und Umbruchs, in der sich archaische Tier-Mythologien mit neuen Ideen vermischten und in der die Industrialisierung des Landes immer weiter fortschritt. Zum ersten Mal wurden radikal die Wälder abgeholzt, um sie als Brennstoff für neue Eisenhütten zu verwenden. Und zum ersten Mal wurden Feuerwaffen, die 1543 von den Portugiesen nach Japan eingeführt wurden, in kriegerischen Auseinandersetzun-gen benutzt. Zwar verlegt Miyazaki seine Geschichte in diese historische Zeit, erzählt aber gleichzeitig eine allgemeingültige Fabel über das Mit- bzw. Gegeneinander von Mensch und Natur.
Eigentlich hatte sich Regisseur Hayao Miyazaki vorgenommen, dass „Prinzessin Mononoke“ sein letzter Film vor der Pensionierung sein sollte. Doch der große Erfolg des Animés – in Japan zählt er neben „Titanic“ zu einem der größten Kassenerfolge aller Zeiten – verführte den grandiosen Filmemacher dazu, weiterzumachen. Zum Glück, denn sein Nachfolgefilm „Chihiros Reise ins Zauberland“ brachte Miyazaki 2003 neben zahlreichen anderen Auszeichnungen vier „Annie Awards“, den „Goldenen Bären“ und den „Oscar“ ein. Ebenso wie „Chihiros Reise ins Zauberland“ wurde auch „Prinzessin Mononoke“ als „Bester Film“ mit dem Award Of The Japanese Academy, dem japanischen Pendant zum Oscar, ausgezeichnet. Um dieses bahnbrechende Animé-Märchen mit Ökobotschaft umzusetzen brauchte man mehr als 144.000 Handzeichnungen. Nur 10 Prozent der Bilder des Films sind computer-generiert. Im Gegensatz zu seinen früheren Animés, bei denen Miyazaki ausschließlich per Hand gezeichnete Bilder zuließ, wirken die Bewegungen der Figuren jetzt viel flüssiger und realistischer. Auch die rasanten Kampf- und Verfolgungsszenen erhalten durch die Computerbearbeitung eine verblüffende Dynamik.
Aus der Feder von Miyazaki stammt übrigens auch die beliebte Kinder-Zeichentrick-Serie „Heidi“.