Die Chroniken von Narnia

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Cali
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Beitrag von Cali »

http://www.filmspiegel.de/filme/chronik ... rnia_1.php
schreibt:
„Die Chroniken von Narnia – Der König von Narnia“ ist Kostüm- und Maskenkino im wahren Sinne des Wortes. Hinter dem Kinderbuch findet sich der Abgrund der religiösen Inbrunst. Teils schrecklich naiv und unreflektiert entfaltet der Regisseur Andrew Adamson seine kunterbunte CGI-Traumwelt voller Abenteuer.
und

Seit Mitte der 1990er-Jahre ist der amerikanische Patriotismus aufgrund des Endes des Kalten Kriegs unaufhaltsam auf dem Vormarsch (nicht etwa als Siegesruf, sondern als Zeichen der Verunsicherung!); ebenso ist in den Vereinigten Staaten die religiöse Rechte endgültig in den Zentren der Macht angekommen: Missionarisch-eschatologische Untertöne der Evangelikalen begleiten die Politik des Weißen Hauses. Und nun erscheinen also die Chroniken von Narnia. Angeblich seien endlich die CGI-Effekte so weit. Wahrscheinlicher ist eher, dass nun das gesellschaftliche Rezeptionsverhalten stimmiger ist: Eine gewisse Vorstellung von Wertigkeit kann diesem Film zweifelsohne zum Erfolg verhelfen.

„What do they teach you at school today?“ fragt der alte Professor skeptisch, der die Kinder in seinem Landhaus aufnimmt. Der momentane Streit darum, was an amerikanischen Schulen gelehrt werden soll, nämlich die Debatte um Darwin und Intelligent Design bzw. Kreationismus ist hier deutlich heraus zu hören. Die Kinder, die von einem Weihnachtsmann mit Waffen (!) als Geschenk ausgerüstet werden, haben überhaupt kein Problem damit, sich loyal in den bewaffneten Kampf zu integrieren. Kindersoldaten gehorchen. Zu keinem Zeitpunkt hinterfragen sie die Absichten des Führers. Der Führer ist ein Löwe. Er ist die Heilsfigur. Er ist Jesus. Er opfert sich für seine Weggefährten – was aber der Zuseher nach dem höhnischen Post-Splatterstreifen „Passion of Christ“ weiß: Der christliche Märtyrer ist nicht klein zu kriegen – flugs erwacht der Führer zu neuem Leben und nimmt alttestamentarisch-gerecht Rache. Und wie auch Jesus Lazarus auferweckte, werden die Gefallenen des Schlachtfeldes durch einen Zaubertrank ins Leben zurückgeholt. Bibelkurs auf der Filmhomepage zum Herunterladen, Jagd auf die weiße Hirschkuh und eine mögliche Lesart um die Tochter der ersten Frau Adams Lilith als Hassfigur in Form von Tilda Swinton ergeben in der Summe einen gewaltigen ideologischen Ballast, den die Chroniken mit sich herumtragen müssen. Wenn nun noch Gestapo-Vergleiche bemüht werden, und der Jesus-Löwe wie ein KZ-Häftling zwangsrasiert wird, dann schwirrt selbst dem abgehärteten Fantasie-Liebhaber der Kopf. Da wirkt es fast schon zynisch, dass der junge Held Peter in der finalen Schlacht auf eben jene Taktik des Luftangriffs setzt, die ihn und seine Familie in Form von Nazi-Bomben in die Luftkeller trieben. Von den Deutschen lernen heißt eben doch, siegen lernen?

Reichlich seltsame Kombination: Walt Disney und seine säkularen Spitzen treffen C.S. Lewis und seine religiös-spirituelle Utopie und hinterlassen ein ungutes Gefühl.
Lest es euch einfach mal selber durch,
so ähnlich schreibt so ziemlich jeder unparteiische Kritiker
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Picco
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Beitrag von Picco »

lol, naja wenn ich mal drüber nachdenke ist was dran ^^
man kann in jeden Film was reininterpretieren (man denke mal an die StarWars-Nazi Vergleiche, oder Tolkien-3tes Reich etc... wird ja teils immernoch behauptet es sei so...), ist zwar schon was dran, aber naja :roll: ich fand den Film trotzdem gut (ja ok ich hab einiges verknutscht ^^) und bin weiterhin gegen Bush und Kinder als Soldaten...aber ok bei Kindern könnte die unterschwellige Botschaft anders fruchten...
naja jeder der sich reif genug dafür fühlt, kann ihn sich ja trotzdem mal anschauen und sich selbst ne Meinung bilden, denn soviel sollte man sich doch bewahren, sonst ist man net besser als die die solche "Sachen" fabrizieren, sondern einfach nur ein Mitläufer (und es ist egal bei was, einfach stupide zu folgen ist in jedem Falle schlecht)...

Ps: Sieht man mal wieder das man nicht einfach mal nen Film gucken kann...
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Knight
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Beitrag von Knight »

Wenn nun noch Gestapo-Vergleiche bemüht werden, und der Jesus-Löwe wie ein KZ-Häftling zwangsrasiert wird, dann schwirrt selbst dem abgehärteten Fantasie-Liebhaber der Kopf. Da wirkt es fast schon zynisch, dass der junge Held Peter in der finalen Schlacht auf eben jene Taktik des Luftangriffs setzt, die ihn und seine Familie in Form von Nazi-Bomben in die Luftkeller trieben. Von den Deutschen lernen heißt eben doch, siegen lernen?
Das gefällt, schräg geschossen aber gut getroffen !

DU gehörrrrrrst MIRRRRR ! :)
Ein Schneider fing ne Maus jaja, ein Schneider! :mrgreen:

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DragonSlayer
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Beitrag von DragonSlayer »

sonst ist man net besser als die die solche "Sachen" fabrizieren, sondern einfach nur ein Mitläufer (und es ist egal bei was, einfach stupide zu folgen ist in jedem Falle schlecht)...
Selbst wenn alle die ich kenne von dem Film schwärmen würden, würde ich mir den Film nicht anschauen, da ich eben kein Mitläufer bin. ^^ Dass der Film kindisch ist, ist meine persönliche Meinung, die zu meiner Entscheidung, den Film nicht anzuschauen, beiträgt. Dass es eine Christliche Botschaft in dem Film gibt ist für mich nur noch ein Grund, mir das nicht anzutun. Damit möchte ich niemanden verurteilen, der den Film anschaut. Erst recht nicht, wenn Mann mit der Freundin reingeht! Ich hab mir z.B. mit meiner Freundin "Verliebt in eine Hexe" angeschaut, wo ich alleine nie reingehen würde. Aber eigentlich fand ich den Film sogar ziemlich gut. Gab einiges zu lachen und Romatik gab's auch. Kann ich Pärchen nur empfehlen! ^^
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