okay dann will ich natürlich auch mal was dazu sagen. Habe zwar auch Stern im Abo und Spiegel regelmässig bei mir rumliegen, teile aber nicht immer deren Meinung.
- Generationenkonflikt:
Die Generation der heute 15-35 jährigen ist wirklich die "gearschte". Seit der Einführung der "Pille" in den Ende der 60er/ Anfang der 70er Jahren ist die Geburtenquote immer weiter zurückgegangen, ergo ergibt sich damit natürlich ein "Baumkronenartiges" Muster, wo wenige jungen Menschen viele ältere Menschen finanziell tragen müssen.
Das Argument, dass die heutige ältere Generation ja das Land nach dem 2. Weltkrieg aufgebaut hat, zählt dabei nicht. Das waren die Menschen, die noch vor 1940 geboren wurden und somit heute längst nicht mehr arbeiten, sondern verdientermassen Ihre Rente beziehen und somit auch in den Genuss von Gesundheitsfördernden Massnahmen kommen sollen. Deshalb zielt der Konflikt ja auch nicht auf diese Generation, sondern auf die Generation der von 1940- ca. 1965 geborenen, welche die grosse Masse darstellen.
Sehr wohl haben diese Menschen dazu beigetragen, das Wirtschaftswunder Deutschland zu fördern, dabei allerdings nicht für die finanzielle Absicherung des Staates gesorgt. Das hätte spätestens mit Einführung der Pille geschehen müssen, da ja damit offensichtlich absehbar war, dass die Geburtenquote zurückgehen wird.
Richtig ist zwar, dass auch diese Generation (sagen wir mal unsere Eltern) Ihr Leben lang Beiträge gezahlt haben, aber diese drastischen Massnahmen wie heute hätten demnach viel eher passieren müssen. Somit dürfen also die heutigen jungen Leute zwischen 15 und 35 richtig kräftig zahlen, bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist und die ab "1970-geborenen" die Ältesten unserer Gesellschaft sind, damit aus der heutigen "Baumkrone" wieder ein "Stamm" wird und die staatliche finanzielle Lage im Gleichgewicht ist. D.h., auch unsere Kinder dürfen noch einen Teil dazu beitragen, bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist, wir jedoch müssen das ganze Leben lang bluten.
Derweil bestimmen die von "1940-1965" geborenen, die ja heute sämtliche wichtige Posten in Deutschland innehaben, wohin es geht. Kein Wunder dass man eigene Fehler nicht zugeben möchte und sich damit selber beschneiden will.
P.S.:
Auch das Argument der "Erben" gilt nicht, da es nicht nur Reiche in DE gibt, die mal locker alles zahlen können (und wollen).
- Ausstieg aus Atomenergie:
Ich sehe keinen Grund, der dagegen sprechen würde. Um so mehr macht es mich wütend, dass jetzt wieder Stimmen einer christlichen Partei laut werden, einen Kurswechsel vornehmen zu wollen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern lebt man in Deutschland sehr energiebewusst - z.B. beim Verlassen eines Raumes wird das Licht ausgeschaltet. Schliesslich ist Strom hierzulande auch relativ teuer. Ausserdem sind wir weltweit mit führend bei der Technologie zur Gewinnung von alternativen, sauberen Energien.
Bis man komplett aus der Atomkraft aussteigen kann werden wohl noch einige Jahrzehnte vergehen - bis dahin hat man aber unlängst genug alternative Energiequellen erzeugt, die den Stromverbrauch auch in Spitzenzeiten (wie z.B. Werktags um 9 Uhr) mehr als 2x so hoch auffangen. Ein Teil unserer Einkommensteuer fliesst da ja schon rein - wohin soll dann das Geld bitteschön nach Ansicht der "Gegenpartei" gehen ?
Richtig ist zwar, dass die deutschen Kernkraftwerke mit die sichersten in der ganzen Welt sind. Allerdings besteht auch hier die Gefahr eines SuperGaus, 1 in 10.000 Jahren. Hört sich zwar nach fast ausgeschlossen an, ist es aber nicht. Man braucht nicht über die verheerende Wirkung sprechen, den ein S-Gau verursachen würde. Wir leben also JETZT schon mit zusätzlichem Risiko.
- Irak:
Ja da haben wohl einige hohe Regierungsbeamte anderer Länder kräftig Mist gebaut. Erst will man die totale Kontrolle über den Irak, um ein Moslemisches "Bollwerk" gegen andere radikale islamisch regierte Länder durchzusetzen, dann stellt man fest, das ist ja doch nicht so einfach. UN, wir haben ein Problem !
Hätte man vorher den Inspekteuren mehr Freiheiten und mehr Zeit gegeben, wäre das wohl nicht passiert. Saddam ist tot, es lebe Saddam ! So in etwa wird es wohl aus tausenden von Mündern klingen, auch wenn Saddam weiss, sich geschickt zu verstecken und noch lebt. Lustig sich vorzustellen, wie Hr. Hussein sein "herzlichstes Beileid" gegenüber Hr. Bush bekundet, als die Twin Towers und das Pentagon von den eigenen Flugzeugen attackiert wurden, und Hr. Hussein dabei lachend den Hörer auflegt. "Nein, mit mir und so nicht" dachte sich wohl Hr. Bush und nahm sich die vermeintlichen Unterlagen des Britischen Geheimdienstes zur Brust in denen zu lesen war, dass der Irak innerhalb von 45 Minuten Massenvernichtungswaffen einsetzen kann. "Okay mein Lieber, das schreit nach Rache, im Namen des Christentums".
Naja, da können wir wohl nicht viel dran ändern, solange gewisse Unterlagen geheim gehalten werden die etwas mehr Licht in dieses Chaos bringen würden und das eigene Versagen offenbaren würden. Mal schaun wie lange es noch dauert, bis sämtliche Staaten einen religiösen Kurswechsel vorschlagen und alle Christen zum Islam bekehren. Natürlich nur wegen der Sicherheit. Schliesslich kommt ein Moslem, der einen Moslem umbringt nicht in den Himmel und hat dort 13 Frauen für den täglichen freu(t), sondern schmort für immer in der Hölle.
- Nordkorea:
Ein Land das Hungert und Parteifunktionäre, die den Magen fett gefüllt haben. Der ideale Nährboden für eine Diktatur. Wer sich gegen die Partei stellt, wird hingerichtet. Dann doch besser hungern.
Da aber selbst in einem "unterentwickeltem" Land nichts ohne Strom geht, brauchts eben solchen. Schnell viel Strom gewinnen heisst Atomkraftwerke zu bauen. Wurde entsprechend vor einigen Jahrzehnten dann auch veranlasst. Natürlich lässt sich mit den ausgebrannten Brennstäben aus solchen Anlagen einiges wiederverwerten, u.a. auch A-Waffen.
Kein Land will unangenehme "Schnuppernasen" bei sich rumlaufen lassen, ein diktatorisch regiertes Land erst recht nicht. Die Parteifunktionäre sind ja nicht dumm und verfolgen auch das Weltgeschehen. Insofern werden schnell Parallelen gezogen mit Afghanistan und Irak. Sind "Schnuppernasen" erst mal in der Nähe, können die Blitzschnell angreifen. Ein plausibler Vorwand lässt sich schnell finden.
Ein Diktator lässt demnach nicht zu, dass sich suspekte Leute in der Gegend aufhalten, erst recht nicht wenn man kürzlich mitverfolgen konnte, wie aus ähnlichen Gründen mit "Scheinargumenten" 2 andere, diktatorisch regierte Länder angegriffen wurden. Hinter den Schnuppernasen befürchtet man dann auch die UN-Inspektoren, die regelmässig und nach Vereinbarung (!!!) die Atomanlagen besichtigen. Spione, heisst es dann, wollen wir nicht. Also kündigen wir den Vertrag. Wir bestimmen selber, was unser Land macht.
Um nicht dem gleichem Schicksal folge leisten zu müssen wie die zuvor angegriffenen Länder nutzt man demnach das Instrument, was noch zu Zeiten der Sowjet-Republik die Welt in Waage gehalten hat: Nukleare Abschreckung. Greifst Du mich an, schiess ich zurück. Keiner hat dann etwas davon.
Aus der Sicht eines diktatorisch regiertem Lande also völlig richtig: Multilaterale Gespräche werden nicht geführt, sind wir hier denn bei 4 gegen Willi ? Bilaterale Gespräche mit dem vermeintlichem Aggressor sind okay. Da kann man schneller mal sagen, Du lässt mich in Ruhe und ich Dich dann auch. Ansonsten gibt es unter den anderen Zuhörern womöglich noch Leute, die das gesagte Wort im Munde rumdrehen und der Welt dann Lügen auftischen.
Man darf also davon ausgehen, dass dieses Beispiel Geschichte machen wird, nicht umsonst erfährt man in der Presse herzlich wenig davon. Länder, die bereits jetzt schon Atomkraftwerke zur friedlichen Energieerzeugung nutzen, werden dann diesem Beispiel folge nehmen. Und Atomwaffen werden salonfähig, nukleare Abschreckung wird nur noch ein Begriff im Lexikon werden.
- Steigende Gewalt:
Woran liegt´s ? Werteverlust in unserer Gesellschaft ? Oder Annäherung an die Werte anderer Gesellschaften dank Globalisierung ? Oder falsche, nachlässe Erziehung ?
Fakt ist, wo Gewalt eingesetzt wird, herrscht Aggression. Und Aggression hat viele Gründe. Orientierungslosigkeit, Vernachlässigung, fehlende Nächstenliebe, mangel an Arbeitsplätze...
In den Medien wird das Thema meistens einseitig betrachtet. Da geht es um Waffenbesitz und psychische Kurzschlüsse, die aus einem "Otto-Normalo" einen Killer machen. Da wird über gewaltverherrlichende Musik, Filme und Videospiele philosophiert, in denen junge Menschen lernen, Gewalt als Mittel zum Zweck einzusetzen.
Dabei geht es den Leuten nicht um Gewalt an sich, sondern um Unterhaltung, sprich, das Thema driftet vom Ursprung der Gewalt ab.
Meiner Meinung nach lässt sich Gewalt nur dann eindämmen, wenn man frühzeitig die eigenen Kinder gewisse Werte des Lebens lehrt und ihnen beibringt, wie man sich selber Ziele setzt und wie man die Erreicht. Das es aus jeder noch so aussichtslosen Lage immer einen Ausweg finden lässt und vor allem, dass man mit Gewalt sein eigenes Leben für immer zerstört.
Naja, schwierig das Thema. Auf der anderen Seite habe ich letztens noch die Wut bekommen als ich in der Zeitung las, das ein Mensch von einem Räuber, der einen Supermarkt überfallen hat, niedergeschossen wurde. Der Mensch war der Ehegatte der Besitzerin des Supermarktes und hat den Räuber noch verfolgt, als dieser dann in seiner Flucht die Waffe gegen den Mann gerichtet hat und 2x abzog. Der Mann hat eigentlich das richtige getan, er hat Zivilcourage gegenüber dem Räuber gezeigt, und musste doch dafür bezahlen.
In solchen Momenten wünsche ich mir ein absolutes Gewaltverbot, eine Art Polizeistaat. Jeder, der Gewalt einsetzt wird gnadenlos verfolgt. Der Gewalttätige wird dann mit riesigem Medienrummel (ideal natürlich noch mit ner After-Hour Party) öffentlich und live unter laufender Fernsehkamera grausam hingerichtet, das ganze dann später in der Glotze zur besten Sendezeit übertragen. Also absolute Abschreckung.
Naja, das ist auch nicht der richtige weg. Hab insofern selber kein Patentrezept für dieses Problem.
Sorry für soviel Text