Konsolen & Videogames im 21.Jahrhundert
Verfasst: 17 Jan 2010, 14:11
[EDIT CALI 22.01.2010: Ich habe das ursprüngl. WiiMotion Plus Topic gespalten, damit wir hier mehr über Konsolen, Games und den ganzen Markt diskutieren können]
Ich glaub, man darf die Wii gar nicht in der Nachfolge bisheriger Konsolen sehen. Ob das, was Nintendo gemacht hat, ein Rückschritt ist; darüber kann man sich streiten. Wobei ich da deiner Meinung bin.
In erster Linie ist es ein Abschied vom klassischen Videospiel. Das, denke ich, steht fest.
Es würde mich auch nicht weiter jucken, wenn die Konkurrenz nicht anfangen würde, eine Gegenoffensive zu planen. Eigentlich bin ich mit der Spieleauswahl auf meiner Box halbwegs zufrieden. Ich zweifle nur daran, dass das so bleibt, wenn Natal kommt.
Das große Problem konventioneller Videospiele ist derzeit die Anpassung an den Einheitsbrei.
GTA4 fand ich lange nicht so aufregend wie Vice City. Dass nicht viel Neues kommt, ist normal für so eine Serie. Dass Abwechslung und Vielfalt vermindert werden, ist seltsam. Das Spiel legt mehr Wert auf die Darstellung und Verflechtung seiner Story, fällt damit aber einer Linearität anheim. Das funktioniert bei anderen Spielen, wie eben Call of Duty, gut. Zu GTA passt es nicht.
Das beste Beispiel war für mich eine Verfolgungsjagd auf Motorrädern: Ich musste einen unverwundbaren Biker verfolgen, dessen unzerstörbares Bike auf Schienen gefahren ist und Lastwägen in seiner Bahn durch die Luft geschleudert hat. Warum? Damit die Mission auf die eine, die einzige mögliche Weise enden kann: Eine Videosequenz startet und der Verfolgte baut einen Unfall. Das hat mich sehr irritiert.
Wie gesagt... es gibt Spiele in denen das Prinzip wunderbar funktioniert. Mirror's Edge wurde damals heiß diskutiert.
Aber nur weil es bei manchen läuft, muss doch nicht jedes Spiel das nachmachen.
Wenn Entwickler heute sagen, dass sie Evolution statt Revolution oder Revolution statt Evolution wollen, dann meinen sie damit meist nur eins: Sie wollen bei der Konkurrenz abschauen und markante Merkmale ihrer Produkte entschärfen.
PGR3 oder PGR4 zeigen das gut... Das alte Kudos System aus MSR gibt es immer noch. Aber es vergibt fast jeden noch so groben Fehler und es ist unmöglich durch ein verpatztes Rennen seine Gesamtwertung zu verschlechtern. Viele Spieler hätte das alte System abgeschreckt, deswegen musste es verstümmelt werden. Dafür ist PGR heute ein Standardspiel unter Standardspielen.
Neue Ideen gibt es irgendwann keine mehr. Aber dann sollte nicht der Mut fehlen einzigartige alte Konzepte vor der Vereinheitlichung zu bewahren.
Ein anderes Problem ist die pure Abzocke heute.
Seitens Nintendo verkauft man wertlosen Plastikmüll, den sich die Leute auf ihre Motes draufstecken sollen. Das Ganze zu einem Geld, von dem man sich früher Controller kaufen konnte.
Bei der Konkurrenz werden fertige Inhalte oder Features in der Verkaufsversion der Spiele ausgelassen, damit man zwei Wochen nach Release für ein Update mit zwei Stunden Spielzeit 10€ verlangen kann.
Auf allen Systemen vergreift man sich an alten Spieleklassikern und verlangt die selben Preise für lieblose Re-Releases mit grässlichen neuen Hauptmenüs und Pal-Balken an den Rändern.
Rückwärtskompatibilität wird immer kleiner geschrieben. Für viele Leute bisher ein wichtiger Kaufgrund, jedoch ohne weitere Profitaussichten. PSO wird es nie auf die Liste von Microsoft schaffen. Schließlich könnte man nochmal Geld daraus machen (Gerüchte dazu gibt es ja).
Lieblosigkeit ist ein marktübergreifendes Phänomen. Miis und Motes sind nur besonders gute Beispiele dafür.
Ich glaub, man darf die Wii gar nicht in der Nachfolge bisheriger Konsolen sehen. Ob das, was Nintendo gemacht hat, ein Rückschritt ist; darüber kann man sich streiten. Wobei ich da deiner Meinung bin.
In erster Linie ist es ein Abschied vom klassischen Videospiel. Das, denke ich, steht fest.
Es würde mich auch nicht weiter jucken, wenn die Konkurrenz nicht anfangen würde, eine Gegenoffensive zu planen. Eigentlich bin ich mit der Spieleauswahl auf meiner Box halbwegs zufrieden. Ich zweifle nur daran, dass das so bleibt, wenn Natal kommt.
Das große Problem konventioneller Videospiele ist derzeit die Anpassung an den Einheitsbrei.
GTA4 fand ich lange nicht so aufregend wie Vice City. Dass nicht viel Neues kommt, ist normal für so eine Serie. Dass Abwechslung und Vielfalt vermindert werden, ist seltsam. Das Spiel legt mehr Wert auf die Darstellung und Verflechtung seiner Story, fällt damit aber einer Linearität anheim. Das funktioniert bei anderen Spielen, wie eben Call of Duty, gut. Zu GTA passt es nicht.
Das beste Beispiel war für mich eine Verfolgungsjagd auf Motorrädern: Ich musste einen unverwundbaren Biker verfolgen, dessen unzerstörbares Bike auf Schienen gefahren ist und Lastwägen in seiner Bahn durch die Luft geschleudert hat. Warum? Damit die Mission auf die eine, die einzige mögliche Weise enden kann: Eine Videosequenz startet und der Verfolgte baut einen Unfall. Das hat mich sehr irritiert.
Wie gesagt... es gibt Spiele in denen das Prinzip wunderbar funktioniert. Mirror's Edge wurde damals heiß diskutiert.
Aber nur weil es bei manchen läuft, muss doch nicht jedes Spiel das nachmachen.
Wenn Entwickler heute sagen, dass sie Evolution statt Revolution oder Revolution statt Evolution wollen, dann meinen sie damit meist nur eins: Sie wollen bei der Konkurrenz abschauen und markante Merkmale ihrer Produkte entschärfen.
PGR3 oder PGR4 zeigen das gut... Das alte Kudos System aus MSR gibt es immer noch. Aber es vergibt fast jeden noch so groben Fehler und es ist unmöglich durch ein verpatztes Rennen seine Gesamtwertung zu verschlechtern. Viele Spieler hätte das alte System abgeschreckt, deswegen musste es verstümmelt werden. Dafür ist PGR heute ein Standardspiel unter Standardspielen.
Neue Ideen gibt es irgendwann keine mehr. Aber dann sollte nicht der Mut fehlen einzigartige alte Konzepte vor der Vereinheitlichung zu bewahren.
Ein anderes Problem ist die pure Abzocke heute.
Seitens Nintendo verkauft man wertlosen Plastikmüll, den sich die Leute auf ihre Motes draufstecken sollen. Das Ganze zu einem Geld, von dem man sich früher Controller kaufen konnte.
Bei der Konkurrenz werden fertige Inhalte oder Features in der Verkaufsversion der Spiele ausgelassen, damit man zwei Wochen nach Release für ein Update mit zwei Stunden Spielzeit 10€ verlangen kann.
Auf allen Systemen vergreift man sich an alten Spieleklassikern und verlangt die selben Preise für lieblose Re-Releases mit grässlichen neuen Hauptmenüs und Pal-Balken an den Rändern.
Rückwärtskompatibilität wird immer kleiner geschrieben. Für viele Leute bisher ein wichtiger Kaufgrund, jedoch ohne weitere Profitaussichten. PSO wird es nie auf die Liste von Microsoft schaffen. Schließlich könnte man nochmal Geld daraus machen (Gerüchte dazu gibt es ja).
Lieblosigkeit ist ein marktübergreifendes Phänomen. Miis und Motes sind nur besonders gute Beispiele dafür.